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Die Top 10 Food Trends 2024 für Lebensmittel und Getränke

10.06.2024

Jedes Jahr entwickelt Innova Market Insights durch umfangreiche Verbraucherforschung und Marktanlyse die Top Ten Trends für die kommenden 12 Monate. In unserem Artikel erfahren Sie, welche Trends 2024 im Mittelpunkt stehen und wie sie die globale Lebensmittel- und Getränkeindustrie beeinflussen.

Trend #1 – Inhaltsstoffe im Rampenlicht

Der erste Top Food Trend sieht die Inhaltsstoffe im Rampenlicht, denn immer mehr Verbraucher:innen zeigen ein wachsendes Interesse an dem, was sie konsumieren. So gibt zum Beispiel einer von drei Verbrauchenden weltweit an, einen Blick auf die Inhaltsstoffe zu werfen. 42 % gaben an, dass ihnen der Eiweiß-Gehalt am wichtigsten ist.

Unternehmen helfen Verbraucher:innen, sich in der Vielzahl von Produktwahlmöglichkeiten zurechtzufinden, indem sie zusätzliche Informationen zu Inhaltsstoffen oder deren Herkunft nennen.

Trend #2 – Naturschutz im Mittelpunkt

Auf die Frage, was sich Verbraucher:innen vom Unternehmen wünschen, wurde an erster Stelle der Naturschutz genannt. Und Unternehmen nehmen diese Forderung zur Kenntnis: Zwischen 2020 und 2023 gab es einen Anstieg von 37 % bei Lebensmitteln und Getränken mit einem Bezug zum Schutz der Wälder und einen Anstieg von 40 % bei Produkten mit einer Angabe zum Wasserverbrauch.

Unternehmen setzen auch vermehrt auf nachhaltige Anbaupraktiken bei der Herstellung ihrer Produkte. Agrobiodiversität (Diversifizierung von Kulturen für die planetare Gesundheit und Ernährungssicherheit) nimmt zu, wobei Unternehmen wie Bayer auf die Bearbeitung von Pflanzengenen setzen, um "mitten in der Klimaunsicherheit zu überleben und zu gedeihen".

Trend #3 – Fokus auf die Gesundheit

Der nächste Top Food Trend beruht auf dem Gesundheitsbewusstsein der Verbraucher:innen. Immer mehr Menschen suchen Produkte, die ihren persönlichen Wohlfühlbedürfnissen entsprechen und sie dabei unterstützen, Gesundheitsprobleme zu vermeiden. Konkret betrachten sie Gewichtsmanagement, Herzgesundheit sowie Knochen- und Gelenkgesundheit als ihre wichtigsten körperlichen Anliegen. Produkte, die diese unterstützen, sind bereits auf dem Markt zu sehen.

Die Verbraucher:innen interessieren sich auch für gesundes Altern, denn mehr als jeder Dritte weltweit gibt an, dass Gewichtsmanagement und eine ausgewogene Ernährung die Voraussetzungen dafür sind.

Trend #4 – Pflanzen als Stars in vertrauten Gerichten

leisch aus Erbsen, Fisch aus Algen, Milch aus Hanf - immer mehr pflanzliche Produkte halten Einzug in unsere Küchen ohne dass wir bei Geschmack oder Vielfalt verzichten müssen. Gerade bei bekannten Gerichten finden Verbrauch:erinnen dadurch Vertrautheit und Orientierung wieder. Das ist etwa der Hälfte der Befragten wichtig: Bekannte Gerichte in pflanzlichem Gewand, bspw. als Würstchen, Schnitzel oder Burger-Alternativen.

Wenn man sich die beliebtesten Varianten mit pflanzenbasierten Lebensmitteln ansieht, verzeichnen Fingerfood und Fertiggerichte in den letzten drei Jahren ein Wachstum.

Trend #5 – Lokal wird global

Der fünfte Top Food Trend basiert auf lokalen Zutaten sowie authentischen und abenteuerlichen ausländischen Gerichten, die sich weltweit verbreiten. Produkte, die mit Zutaten aus der Region, aber auch Gerichte, die als fremd und authentisch gelten, gewinnen an Beliebtheit.

Zwei von drei Verbraucher:innen weltweit geben an, dass sie offen dafür sind, neue globale Gerichte zu probieren. Produkte der afrikanischen Küche verzeichnen in den letzten fünf Jahren einen Anstieg von 13%, und Produkte der ostasiatischen Küche sind um 5 % gestiegen.

Verbraucher:innen legen auch Wert darauf, Produkte zu wählen, die lokale Zutaten verwenden, wobei mehr als die Hälfte angibt, dass sie aktiv danach suchen. Zusätzlich wurden Ehrlichkeit und Transparenz bei den Zutaten von Verbraucher:innen am häufigsten als der wichtigste Wert in Bezug auf ihre Ernährung gewählt.

Trend #6 – Heimische Küche statt Restaurants

Beim sechsten Top Food Trend wird das Zuhause zu einem Ort für gesellige Anlässe, die den veränderten Lebensgewohnheiten und finanziellen Gegebenheiten entsprechen. 43 % der Verbraucher:innen gaben an, in den letzten zwölf Monaten öfter zu Hause gegessen zu haben, während nur 15 % angaben, öfter auswärts zu essen. Darüber hinaus werden das Preis-Leistungs-Verhältnis und die gesundheitlichen Vorteile von den meisten Verbraucher:innen als die wichtigsten Aspekte beim Essen zu Hause angesehen.

Die Verbraucher:innen sind auch experimentierfreudiger, wenn sie zu Hause kochen. Auf die Frage, wann sie in Bezug auf den Geschmack am ehesten experimentieren würden, gaben drei von fünf Verbraucher:innen an, dass sie am liebsten zu Hause kochen würden.

Trend #7 – Gesundes Genießen

Dieser Top Food Trend folgt der Verflechtung von Gesundheit und Genuss, bei der „Gesundheitsmarken“ in den Genussbereich vordringen während vermeintliche „ungesunde“ Lebensmittel mit zusätzlichen Vorteilen für die Gesundheit angeboten werden.

Mehr als die Hälfte der Verbraucher:innen weltweit geben an, dass sie bereit sind, für gesündere Lebensmittel auf Genuss zu verzichten. Die Verbraucher wollen das Beste aus beiden Welten und suchen nach gesundheitlichen Vorteilen in Genussprodukten. Parallel dazu gab es in den letzten fünf Jahren einen Anstieg von 14 % bei Genussprodukten mit aktiven Gesundheitsaussagen.

Trend #8 – Ozeane der Möglichkeiten

Top Food Trend Nummer 8 verfolgt, wie die Meere sich zu den Farmen der Zukunft entwickeln und Inspiration neben neuen, umweltfreundlichen Quellen für Zutaten bieten.

Die Ozeane werden zunehmend als ungenutztes Potenzial für nachhaltige Zutaten betrachtet. Zutaten wie Seetang und Spirulina erfreuen sich wachsender Beliebtheit, und zwischen 2020 und 2023 stieg die Zahl der neuen Lebensmittel- und Getränkeeinführungen mit Mikroalgen um 42 %.

Auch bei Meeresprodukten wird deren Nachhaltigkeit durch Ansprüche wie "nachhaltig bezogen" und die Einhaltung von Bedingungen von auf den Ozean fokussierten Organisationen wie MSC oder Friend of the Sea demonstriert, um ihre Nachhaltigkeitslabels auf Produkten zu verwenden.

Trend #9 – H2.O: Die Zukunft stillen

Dass viel Wasser trinken gesund ist, wissen wir. Dieses Wissen macht sich die Lebensmittelindustrie zu eigen – denn Trend Nummer 9 spielt genau mit dieser Info und stellt Softdrink- und Sportgetränke in den Fokus. Produkte, die einen Hinweis auf die benötigte Flüssigkeitszufuhr geben, sind in den letzten drei Jahren um 10 % gestiegen. Ansprüche wie 9-stufige Ultra-Reinheit, ionisch aufgeladen, Elektrolyte für den Geschmack und pH9.5+ basisches Wasser sind auf wasserbasierten Sportgetränken zu sehen, die ihre zusätzlichen gesundheitlichen Vorteile zeigen. Produkte mit funktionalen Gesundheitsansprüchen, wie Core Hydration+, die einzigartige Vorteile für die Haut preisen, bringen die Kategorie voran.

Trend #10 – Lärm minimieren

In unserem letzten Top Food Trend geht es darum, wie eine offene und geradlinige Kommunikation die Verbraucher:innen anspricht, die der Informationsflut entkommen wollen. Inmitten all der Angaben, Etiketten und anderen Informationen, die mit Lebensmitteln und Getränken einhergehen, fühlen sich viele Verbraucher:innen überfordert und wünschen sich eine Vereinfachung.

Auf die Frage, welche Informationen die Verbraucher:innen auf der Verpackung gerne vereinfacht sehen würden, waren die vier wichtigsten: Markenübersicht, Haltbarkeit, Produktgeschichten und Informationen zur Nachhaltigkeit.

Einer der Hauptpunkte, der die Verbraucher:innen bei der Kennzeichnung verwirrt, ist die Frage, wie man mit Greenwashing umgehen soll. Etwa die Hälfte von ihnen ist besorgt über Greenwashing, aber auch etwas mehr als die Hälfte der Verbraucher:innen kann nicht erkennen, ob ein Unternehmen Greenwashing betreibt. Eine Vereinfachung der Umweltaussagen kann dazu beitragen, dieses Problem zu minimieren und ein einfacheres und verständlicheres Kauferlebnis zu schaffen.

Was kommt als nächstes in den Top Food Trends?

Da sich jeder unserer Top-Trends im Laufe des Jahres weiterentwickelt, sollten Marken auf verschiedene Möglichkeiten achten, wie sich jeder Trend in Richtung der Verbraucherwünsche verschieben kann.

Eiweiß beispielsweise ist aktuell noch der wichtigste Wert für Verbraucher:innen, doch Eiweißquellen entwickeln sich weiter, verbessern sich und sind leider zugänglich. Dieser Trend könnte sich also schnell verändern.

Je älter die Menschheit wird und je mehr neue Generationen nachrücken, desto wichtiger wird das Thema Prävention. Der Wunsch nach gesundheitsfördernden Eigenschaften von Produkten wird sich ständig ändern.

Auch die Grenzen zwischen gesunden Inhaltsstoffen und „Leckereien“ werden nur bis zu einem gewissen Punkt verschmelzen. Ab einem bestimmten Punkt könnte es für die Unternehmen jedoch schwierig werden, immer gesündere Genussprodukte zu entwickeln, ohne dabei zu große Abstriche bei Geschmack und Konsistenz zu machen. Das Interesse der Verbraucher:innen an der Kombination von Gesundheit und Genuss könnte mit der Zeit ebenfalls schwinden, da die gesunden Vorteile von einer Vielzahl anderer Produkte auf dem Markt abgedeckt werden.