Der Wandel in der Lebensmittel- und Getränkewelt: Was Verbraucher:innen heute wirklich wollen
Geschmack: Wichtig, aber nicht mehr allein entscheidend
Geschmack war schon immer das unangefochtene Kaufkriterium. Doch eine neue Dynamik zeigt sich: Der Geschmack ist zwar weiterhin der wichtigste Faktor, aber seine Bedeutung nimmt ab. Die Verbrauchenden erwarten heutzutage, dass ihre Lebensmittel und Getränke gut schmecken – das ist ein Muss, kein Bonus. Insbesondere bei zuckerreduzierten Produkten ist ein exzellenter Geschmack unerlässlich, um die Gunst der Kaufenden zu gewinnen. Laut des Sweet Trends Reports haben 47 % der Konsumierenden ihren bisherigen Lieblingsdrink oder ihr Lieblingsessen gegen eine zuckerreduzierte Alternative getauscht.
Gesundheit: Ein stabiler Faktor in turbulenten Zeiten
Während der Geschmack leicht an Bedeutung verloren hat, bleibt Gesundheit ein fester Anker. Die Verbrauchenden sind zunehmend gesundheitsbewusst und achten darauf, wie Lebensmittel und Getränke hergestellt werden. In Italien beispielsweise sind 60 % der Menschen besorgt darüber, wie die Zuckerreduktion in ihren Lebensmitteln erreicht wird. Dieser Trend zeigt, dass Transparenz und ehrliche Kommunikation über Inhaltsstoffe und Produktionsprozesse wichtiger denn je sind. Im Jahr 2023 gaben 74 % der europäischen Konsumierenden an, die Zutatenlisten auf Lebensmitteln und Getränken zu überprüfen, und 52 % sagten, dass sie in den letzten 12 Monaten aufmerksamer auf die Zutatenlisten geachtet haben.
Natürlichkeit, Bio und Regionalität: Die neuen Sterne am Himmel
Neben Geschmack und Gesundheit gewinnen Aspekte wie Natürlichkeit, Bio und Regionalität stetig an Bedeutung. Verbrauchende suchen nach Produkten, die nicht nur gut schmecken, sondern auch natürlichen Ursprungs sind und umweltfreundlich hergestellt wurden. Für 56 % der Konsumierenden ist es wichtig, nachhaltig produzierte Zutaten zu konsumieren, ein Anstieg gegenüber 48 % im Jahr 2023. Verbraucher:innen möchten wissen, was in ihren Lebensmitteln steckt. Eine klare und transparente Kommunikation ist der Schlüssel, um Vertrauen aufzubauen. Stellen Sie sich vor, ein Produkt deklariert seinen Zuckeranteil als Rübenzucker statt einfach nur als Weißzucker. Solche Details machen den Unterschied. Käufer:innen wollen nachvollziehen können, woher ihre Lebensmittel kommen und wie sie hergestellt wurden.
Nachhaltigkeit: Mehr als nur ein Trend
Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Schlagwort, sondern ein tief verankertes Kaufkriterium. Verbrauchende achten darauf, dass die Produkte, die sie kaufen, umweltfreundlich produziert werden. Dies umfasst alles, von der Reduzierung von CO₂-Emissionen bis hin zu weniger Verpackungsmaterial. Es reicht nicht aus, nur nachhaltige Initiativen zu kommunizieren; diese müssen auch glaubwürdig und nachvollziehbar sein, um den Vorwurf des Greenwashings zu vermeiden. Fast jeder zweite Konsumierende (49 %) sucht nach Eco-Labels und Nachhaltigkeitszertifikaten auf der Verpackung. Darüber hinaus sind 46 % der europäischen Konsumierenden besorgt über Greenwashing.
Neben ökologischen Aspekten spielt auch die soziale Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle. Verbrauchende möchten sicherstellen, dass die Produkte, die sie kaufen, unter fairen Bedingungen hergestellt werden. Dies beinhaltet faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen. 51 % der Konsumierenden sind bereit, mehr für ein Produkt zu bezahlen, das nachhaltig bezogenen Zucker verwendet.
Kaufentscheidung von morgen: Ein Blick in die Zukunft
Der Wandel in der Lebensmittel- und Getränkewelt ist deutlich spürbar. Verbrauchende wünschen sich Produkte, die nicht nur gut schmecken, sondern auch ihre Werte widerspiegeln. Natürlichkeit, Regionalität und Nachhaltigkeit sind keine vorübergehenden Trends, sondern feste Bestandteile der Kaufentscheidung. Herstellende, die diese Bedürfnisse erkennen und durch transparente Kommunikation und nachhaltige Praktiken das Vertrauen der Verbrauchenden gewinnen, werden langfristig erfolgreich sein.
*Quelle: Sweet Trends Report 2024, Euromonitor, FMCG Gurus – Top Ten Trends 2024