Köln: 04.–08.10.2025 #anuga

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Nachhaltige Proteinrevolution

Planted: Wie ein Start-up die Zukunft pflanzlicher Proteine neu definiert

Planted hat sich in wenigen Jahren als Innovator im Bereich pflanzlicher Fleischalternativen etabliert. Mit hochwertigen, natürlichen Zutaten und innovativen Technologien setzt das Schweizer Start-up neue Standards in der Lebensmittelindustrie. Wir haben mit Co-Gründer Pascal Bieri über Herausforderungen, Erfolge und die Zukunft der Proteine und die Bedeutung der Anuga für Unternehmen im Food-Bereich gesprochen.

Planted Steak in grünen Kisten.

@PlantedFoodsAG

Planted: Innovation, Nachhaltigkeit und die Zukunft alternativer Proteine. Ein Unternehmen mit Vision und Mission

Ob Braten, Steak, Bratwurst oder Kebab: Wer den Shop von Planted anklickt, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Denn die Produktvielfalt des Schweizer Start-ups ist so groß, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist.

Planted Steak angerichtet mit Beilagen auf einem Holztisch.

@PlantedFoodsAG

Das 2019 gegründete Unternehmen Planted hat sich zum Ziel gesetzt, den Standard für pflanzliches Fleisch neu zu definieren - ein Ziel, von dem sowohl die Konsumentinnen und Konsumenten als auch die Umwelt profitieren. Dabei legt das junge Unternehmen besonderen Wert auf Transparenz und Qualität in Geschmack und Nährwert.

Bereits wenige Monate nach der Gründung war das Food-Start-up mit 5 Quadratmetern Teil eines Gemeinschaftsstandes auf der Anuga und dann in 2021 erstmals mit einem eigenen Stand von 12 bis 15 Quadratmetern vertreten. Wir sprachen mit Pascal Bieri, Mitgründer und Geschäftsführer von Planted.

Pascal selbst hält nichts von Labels und bezeichnet sich als Flexitarier, der auch gerne mal Fleisch gegessen hat, ohne sich zu viele Gedanken gemacht zu haben, wo das tierische Fleisch herkommt. Inzwischen ist er immer noch gerne Fleisch – aber dank der eigenen Produkte fast ausschliesslich pflanzliches. Sein Lieblingsprodukt? Das Steak, mit einer Saftigkeit, die “next Level” ist.

Planted Steak angerichtet und in der Verpackung mit Beilagen auf einem Holztisch.

@PlantedFoodsAG

Lieber Pascal, in den Supermarktregalen gibt es mittlerweile eine Vielzahl pflanzlicher Fleischalternativen. Was zeichnet Planted aus?

Planted zeichnet sich durch seine Philosophie aus, den Markt nicht nur zu bedienen, sondern aktiv mitzugestalten und Branchenstandards zu setzen. Das betrifft vor allem die Zutaten, aus denen unser pflanzliches Fleisch hergestellt wird. Wir setzen für uns Leitplanken in Bezug auf Makronährstoffe und Inhaltsstoffe, an denen wir uns bei der Produktentwicklung orientieren. Darüber hinaus bleiben wir uns treu und stellen gute, saubere Produkte aus nur natürlichen Zutaten her, hinter denen wir zu 100 Prozent stehen können.

Kannst du uns mehr zu euren Herausforderungen und Lösungen erzählen?

Obwohl pflanzliche Eiweiße viele Vorteile bieten, wie z.B. einen reduzierten Energieverbrauch und einen geringeren Ressourcenbedarf, steht die Branche vor Herausforderungen. Dazu gehört, dass tierisches Fleisch aufgrund von Subventionen momentan oft noch günstiger bleibt. Planted begegnet dem mit Effizienz und Skalierung: Mit einer zweiten eigenen Fabrik in Memmingen, Deutschland, können wir die Produktion hochfahren und den nächsten Skalierungsschritt antreten. Und wir schaffen 50 zusätzliche Arbeitsplätze in der Region! Hinzu kommt die Herausforderung, dass immer noch viele Player in der Kategorie mit Zusatzstoffen arbeiten müssen. Wir setzen da hingegen auf innovative Technologien wie die Fermentation, um hochwertige, strukturierte Produkte zu entwickeln, die dem Geschmack und der Textur von tierischem Fleisch sehr nahekommen, jedoch nur mit natürlichen Zutaten. Fermentation ist für uns die Zukunftstechnologie schlechthin: Gute Produkte nicht nur für den Planeten sondern auch für unsere Gesundheit – und das zu fairen Preisen.

Ein Planted Mitarbeiter arbeitet in der Produktion am Fließband.

@PlantedFoodsAG

Ihr habt eine große Vielfalt an Produkten – was sind die beliebtesten bei euren Kund:innen?

Wir sind in verschiedenen Ländern auf dem Markt – darunter Deutschland, Schweiz, Österreich, Italien, Frankreich, Holland und United Kingdom. In jedem Land haben wir verschiedene Topseller: In Italien beispielsweise der Kebap, in der Schweiz das Chicken mit Kräutern und Zitrone. Auf unser Steak sind wir besonders stolz und es ist auch unser absoluter Renner. Hier kommen wir mit der Produktion nicht hinterher und auch bei anderen Produkten sind wir bereits am Anschlag, weshalb die neue Fabrik umso wichtiger für uns ist.

Seit eurer Gründung seid ihr Teil der Anuga. Wieso war euch von Anfang an die Teilnahme so wichtig?

Wir haben im Sommer gegründet und da stand die Anuga vor der Tür. Wir wussten: Da müssen wir hin! Wir hatten einen kleinen Stand im Schweizer Gemeinschaftsbereich und haben dort verkostet, was das Zeug hält. Es ist wichtig, mit den Konsument:innen und der Industrie ins Gespräch zu kommen und Feedback zu erhalten. Die Anuga ist eine riesige Plattform, die weltweit einzigartig ist: Man kommt zusammen, trifft sich, sieht, wo alle stehen, kann Kooperationen anstoßen und hat die Möglichkeit, mit den relevanten Leuten aus der Industrie ins Gespräch zu kommen. Gerade auf der Anuga sind diese Möglichkeiten am kompaktesten gebündelt. Für uns ist es ein großes Privileg, dort diese Gespräche zu führen und Feedback zu bekommen. Für uns gehört die Anuga fix in den Kalender!

2025 führt die Anuga erstmalig die “Anuga Alternatives” ein, eine eigene Fachmesse innerhalb der Anuga für Proteinalternativen. Wie stehst du zu dieser Entwicklung?

Wir sind sehr aktiv, was die Förderung und das Engagement für pflanzliche Proteine angeht, unter anderem in der BALPro (auch die Anuga und die Anuga FoodTec sind Mitglied der BALPro, Anmerkung der Redaktion). Insofern finde ich es grundsätzlich gut, dass das Thema dieses Spotlight bekommt. Auf der anderen Seite denke ich, dass es eine Halle für allgemeine Proteine geben sollte, in der traditionelle Hersteller auf smarte plantbased Lösungen treffen sollten. Insgesamt ist es aber eine große Chance, die Branche voranzubringen.

Wo geht für euch die Zukunft hin?

Mit der eigenen Fabrik in Memmingen können wir unser Sortiment erweitern und noch mehr Produkte wie unser planted.steak auf den Markt bringen und die grosse Nachfrage befriedigen. Bezüglich Steak sind der Fantasie sind mit dem Ausgangsprodukt, dem fermentierten Muskel, keine Grenzen gesetzt. Man kann es räuchern, pökeln, salzen, schneiden...

Für die Zukunft wollen wir Einfluss nehmen und mit unseren intelligenten Proteinlösungen Teil von etwas ganz Großem sein. Es gibt viel zu tun, wenn man sich anschaut, wie viel - oder wie wenig - Prozent Smart Proteins im gesamten Proteinsektor ausmachen. Aber wir wollen uns konzentrieren, langsam und nachhaltig wachsen, lokal produzieren. Das ist unser Ziel.

Eine inspirierende Mission

Mit Innovation, Nachhaltigkeit und einer klaren Vision ist Planted auf dem besten Weg, die Zukunft der Proteine neu zu definieren. Wir freuen uns darauf, sie 2025 auf ihrer vierten Anuga begrüßen zu dürfen und bedanken uns bei Pascal und seinem Team für den positiven und offenen Austausch!

Portrait von Pascal

Pascal Bieri

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